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Wildpark-Falkner Michael Kirchner zeigt voller Stolz seine beiden Schützlinge. Als „Ersatz-Papa“ umsorgt er die kleinen Andenkondore. Fotos: Wildpark Lüneburger Heide
 

Zwei Kondor-Babys in einem Jahr

Hanstedt-Nindorf. 19.07.2024. Es ist eine kleine Sensation, die die Falknerei im Wildpark Lüneburger Heide in Hanstedt-Nindorf zu vermelden hat: Zum ersten Mal in der Geschichte des Parks ist es gelungen, gleich zwei junge Andenkondore in einem Jahr nachzuziehen. „Andenkondore zu züchten ist unglaublich kompliziert“, sagt Wildpark-Falkner Michael Kirchner. „Da diese Vögel sehr selten sind und immer die Gefahr besteht, dass die Eltern das kostbare Gelege beschädigen, hatten wir bereits das erste Ei gleich in die Brutmaschine gelegt. In freier Wildbahn legen die Vögel nur alle zwei bis drei Jahre ein Ei. Um so überraschter waren wir dann, als wir wenige Wochen später ein zweites Ei im Nest fanden“, so Kirchner weiter. Auch dieses Ei nahmen die Falkner sofort in ihre Obhut – das Brüten übernahm ab sofort die Brutmaschine. Und so schlüpfte am 22. Mai diesen Jahres ein gesundes Andenkondor-Mädchen, ihr kleiner Bruder aus dem Nachgelege dann mit vier Wochen Verspätung.
 
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Andenkondore im Wildpark Lüneburger Heide
Seit der Geburt der kleinen Kondore hat Michael Kirchner alle Hände voll zu tun. Sein heimisches Wohnzimmer wurde kurzerhand zur Kondor-Kinderstube. Zwei große Pappkartons dienen als Kondor-Kinderzimmer. Alle paar Stunden muss er die hungrigen Mäuler seiner Schützlinge mit einem Fleischbrei stopfen, den die beiden Jungvögel gierig verschlingen. Eine ganze Menge Arbeit, die sich aber lohnt, denn schon bald sollen die Vögel die beliebte Greifvogel-Flugschau im Wildpark bereichern. „Langsam aber sicher werden die beiden nun in den Wildpark umziehen und die Flugwiese und auch andere Menschen kennenlernen und für sich erobern“, sagt der erfahrene Falkner und fügt hinzu: „Andenkondore sind von Natur aus echte Mama-Kinder. In freier Wildbahn bleiben die Jungtiere acht bis zehn Jahre im Revier der Eltern und werden von ihnen noch so halbwegs mit versorgt, bevor sie dann mit Eintritt in die Geschlechtsreife erst richtig selbständig werden.“
 
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Der Andenkondor ist der größte flugfähige Greifvogel der Welt. Die Männchen erreichen eine Spannweite von bis zu 3,50 Metern, die Weibchen bringen es immerhin noch auf stattliche 2,70 Meter. „Mit einem Körpergewicht jenseits der zehn Kilo sind Andenkondore im Flugprogramm natürlich schwierig zu bewegen. So einen großen Vogel bekommt man nur mit unglaublich viel Wind und Thermik, oder mit dem richtigen Maß an Motivation in die Luft“, weiß Kirchner. Eines ist aber sicher: Wildpark-Fans und Falkner werden lange Freude an den Vögeln haben, denn Andenkondore können in menschlicher Obhut gut 80 Jahre alt werden.