Autohaus Hanstedt
Autohaus Hanstedt
 
 
Adelheid Danzer (links) und Jo B. Nolte haben den Karton mit Widersprüchen gegen die Windkraftplanungen an Landrat Rainer Rempe und Torben Ziel von der Stabsstelle Kreisentwicklung / Wirtschaftsförderung / Mobilität übergeben. Foto: Landkreis Harburg
 

Bürgerinnen und Bürger wollen mitreden

Initiative übergibt 1.000 Unterschriften an Landrat Rempe / Öffentliche Auslegung und Möglichkeit zur Stellungnahme bis 26. März
 
Landkreis. 22.03.2025. Handschriftliche Notizen, sorgsam formulierte Anregungen, vorgefertigte, massenhafte Stellungnahmen und sogar eine Kinderzeichnung - wenn es um die Planungen zur Windenergiestandorten im Landkreis Harburg geht, wollen viele Bürgerinnen und Bürger mitreden. Zu den bisherigen Einwänden ist nun ein weiterer Karton voller Stellungnahmen gekommen: 174 Einwände und rund 1.000 Unterschriften haben Adelheid Danzer und Jo B. Nolte im Namen verschiedener Bürgerinitiativen an Landrat Rainer Rempe übergeben.

Die Unterlagen zu den Planungen für mögliche Standorte von Windenergieanlagen im Landkreis Harburg liegen derzeit aus. Drei Monate lang, noch bis zum 26. März, können die Bürgerinnen und Bürger sowie die Träger öffentlicher Belange dazu Stellung nehmen.
 
- Werbung -
SliderImage SliderImage
 
Adelheid Danzer und Jo B. Nolte trugen ihre Argumente gegen den Windkraftausbau im Namen der Bürgerinitiativen Gegenwind Salzhausen, Wirbelwind Salzhausen, Gesünder ohne WKA Raven, Gegenwind Garlstorf, Gegenwind Toppenstedt, Erneuerbare Energien mit Verstand Jesteburg, Lebensraum Otter, Gegenwind Bötersheim, Gegenwind Welle, Für sinnvolle Energie Klecken, Genug ist genug! Soderstorf, Gegenwind Westergellersen und Gegenwind Hollenstedt vor und forderten Unterstützung vom Landkreis und von Landrat Rempe bei der Verhinderung weiterer Windenergieanlagen im Landkreis Harburg. Sie kritisieren, dass die künftigen Windkraftanlagen die Landschaft deutlich verändern würden. Nach ihrer Ansicht sei der Ausbau weder ökologisch noch wirtschaftlich sinnvoll.
 
- Werbung -
SliderImage SliderImage
 
Der Kreistag hat die Öffentlichkeitsbeteiligung zum Windenergiekonzept kurz vor Weihnachten beschlossen. Das Konzept regelt verbindlich, wo künftig Windenergieanlagen im Landkreis Harburg errichtet werden dürfen und wo sie nicht privilegiert sind. „Unser Ziel ist es, die am besten geeigneten Standorte zu identifizieren, auf denen dann theoretisch Anlagen möglich sind. Wir wollen so eine ungesteuerte Realisierung von Windrädern in der Landschaft vermeiden und besonders sensible Bereiche zu schützen“, betont Landrat Rempe. Dabei sei der Landkreis aber nicht frei in seiner Entscheidung und könne nicht über das grundsätzliche Für und Wider von Windkraft entscheiden. „Wir sind Recht und Gesetz verpflichtet. Als Landkreis müssen wir aufgrund der Gesetzesänderungen auf Bundes- und Landesebene zwingend zusätzliche Vorranggebiete für Windenergie ausweisen.“ Er sagte aber zu, gegenüber dem Land noch einmal die unterschiedliche Belastung der Kommunen und die Frage der Verteilungsgerechtigkeit zu thematisieren.
 
- Werbung -
SliderImage
 
Damit die Energiewende und eine klimaneutrale Energieerzeugung gelingen kann, kommt dem Ausbau von regenerativen Energien eine große Bedeutung zu. Der Landkreis Harburg muss aufgrund der Gesetzesänderungen auf Bundes- und Landesebene zwingend Vorranggebiete für Windenergie ausweisen: bis 2027 3.051 Hektar und bis Ende 2032 3.949 Hektar für Windenergie. Bisher sind im Regionalen Raumordnungsprogramm 558 Hektar als Vorranggebiete für Windenergie ausgewiesen. Wenn der Landkreis die Landesvorgaben nicht erfüllen und zu wenige Flächen zur Verfügung stellen sollte, würde nach der gültigen Rechtslage Ende 2027 der gesamte Außenbereich der Windenergienutzung zur Verfügung stehen, wenn die gesetzlichen Anforderungen an die Genehmigung erfüllt werden. Dann droht ungesteuerter Wildwuchs, die Anlagen könnten auch deutlich näher an die Orte heranrücken und diese auch deutlicher umschließen. Das Teilprogramm Windenergie ermöglicht es, die künftige Ansiedlung von Windenergieanlagen weiterhin steuern zu können.

Die Unterlagen zur Windkraftplanung liegen bis zum 26. März mit der Möglichkeit zur Stellungnahme aus: Auf der Homepage des Landkreises unter www.landkreis-harburg.de/windenergie_beteiligung sowie während der Öffnungszeiten bei der Kreisverwaltung in Winsen, Schloßplatz 6, Gebäude B, Raum B-244. Anregungen und Bedenken kann jeder ganz bequem auf dieser Landkreis-Internetseite abgeben. Sie können aber auch ganz unkompliziert per E-Mail an oder analog an den Landkreis, Schloßplatz 6, 21423 Winsen, gerichtet werden.

Nach der Auslegung werden die Stellungnahmen von der Verwaltung ausgewertet und in Abstimmung mit der Politik abgewogen. Dabei geht es darum, die Betroffenheit der einzelnen Gebiete zu ermitteln. Der Entwurf wird dann entsprechend überarbeitet und bei wesentlichen Änderungen erfolgt eine erneute Auslegung mit der Möglichkeit zu Stellungnahmen sowie anschließender Abwägung. Dieses Procedere wird so lange wiederholt, bis keine relevanten Änderungen mehr vorgenommen werden. Weitere Informationen zur Windenergie gibt es unter www.landkreis-harburg.de/windenergie.
 
- Werbung -
SliderImage