

Die LandFrauen und ihre Gäste waren tief beeindruckt und spendeten dem Referenten Max Raabe regen Beifall. Foto: Monika Kuhlmann
Großes Interesse beim LandFrauen-Vortrag „Völkische Siedler“
Brackel. 27.11.2024. Insgesamt 94 Gäste konnten die beiden LandFrauenvereine Auetal und Pattensen vor einigen Tagen in der Festhalle Brackel begrüßen. Der angekündigte Vortrag von Martin Raabe zum Thema „Was, wenn der nette Nachbar ein Völkischer ist?“ stieß auf reges Interesse. Unter den Gästen waren nicht nur LandFrauen aus anderen Vereinen, sondern auch einige Nichtmitglieder. Sogar einige Männer waren gekommen, um sich an diesem Abend über „völkische Siedlungen“ und rechtsextreme Rückzugs- und Aktionsräume im ländlichen Raum zu informieren.
Martin Raabe ist Pastor im Ruhestand aus dem Landkreis Uelzen. Als Sprecher der Gruppe „beherzt“ hat er bereits eine Vielzahl von Vorträgen gehalten, um vor dem Erstarken von rechtsextremistischen Gruppierungen speziell im ländlichen norddeutschen Raum zu informieren und zu warnen. Kennzeichen der Gruppe „beherzt“ ist das pink-gelbe Holzkreuz mit der Aufschrift „Kreuz ohne Haken – fUEr Vielfalt“.
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In seinem Vortrag stützte sich Raabe auf allgemein zugängliche Quellen und legte dar, wie weit sich völkisch-rassistisches Gedankengut besonders in den Landkreisen Uelzen sowie Lüchow-Dannenberg und in der Lüneburger Heide wieder etabliert und/oder entwickelt hat.
Die LandFrauen und Gäste bekamen in weniger als zwei Stunden nicht nur einen Überblick über die Vielfalt der unterschiedlichen Gruppierungen, ihre Kennzeichen und die wesentlichen Inhalte der jeweiligen Ideologie, sondern auch über deren Verbindungen zu Parteien sowie zu parteinahen Organisationen (insbesondere Medien) aus dem rechten Spektrum.
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Auch wenn einige Organisationen zwischenzeitlich verboten wurden, so gibt es doch immer wieder „Nachfolger“. Besondere Gefahr besteht dabei für Jugendliche, die durch kurze Videoclips in sozialen Medien wie TikTok besonders erfolgreich angesprochen werden können, wenn daneben keine weiteren Quellen zur Meinungsbildung genutzt werden.
Das Weltbild der „völkischen Siedler“ ist allgemein gekennzeichnet durch eine rassistische, frauenfeindliche und antidemokratische Grundeinstellung. Martin Raabe warnte eindringlich vor der Ideologie der völkischen Gruppen, die nicht nur wegen ihres rückwärtsgewandten Frauenbildes eine Bedrohung für Freiheit und Demokratie darstellen. In ländlichen Gebieten gestalte sich das dörfliche Zusammenleben mit dem Erstarken einer rechten Szene besonders schwierig.
Das Weltbild der „völkischen Siedler“ ist allgemein gekennzeichnet durch eine rassistische, frauenfeindliche und antidemokratische Grundeinstellung. Martin Raabe warnte eindringlich vor der Ideologie der völkischen Gruppen, die nicht nur wegen ihres rückwärtsgewandten Frauenbildes eine Bedrohung für Freiheit und Demokratie darstellen. In ländlichen Gebieten gestalte sich das dörfliche Zusammenleben mit dem Erstarken einer rechten Szene besonders schwierig.
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Im Vortrag erfuhren die LandFrauen und ihre Gäste auch, wie weit verzweigt das rechte Netzwerk bereits ist – z. B. auch in mehreren „neuen“ politischen Parteien, die sich (noch?) einen demokratischen Anstrich zu geben versuchen.
Den Vortrag beendete Martin Raabe mit seiner Antwort auf die Mail eines Kritikers, der ihm u. a. mangelnde Toleranz vorgeworfen hatte. Raabes Antwort schloss mit der Warnung des österreichisch-britischen Philosophen Karl Popper: „Uneingeschränkte Toleranz führt mit Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz. Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen, dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“
Den Vortrag beendete Martin Raabe mit seiner Antwort auf die Mail eines Kritikers, der ihm u. a. mangelnde Toleranz vorgeworfen hatte. Raabes Antwort schloss mit der Warnung des österreichisch-britischen Philosophen Karl Popper: „Uneingeschränkte Toleranz führt mit Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz. Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen, dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“
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