Hitzige Diskussion im Bauausschuss
Anwohner sorgen sich um steigende Emissionen
Hanstedt. 10.09.2025. Volles Haus im Geidenhof: Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger nutzten am gestrigen Montagabend die Sitzung des Bauausschusses, um ihrem Unmut über die geplante Erweiterung des Gewerbegebiets an der L213 Luft zu machen. Laut der Tagesordnung stand der Vorentwurf für den Bebauungsplan „Westliche Erweiterung Gewerbegebiet an der L213“ zur Beratung an.
Der östlich anliegende Betrieb ist im Bereich des Gussasphalttransportes tätig und benötigt für eine zukunftsfähige und wirtschaftliche Entwicklung weitere Abstellflächen bzw. Lagerhallen für das Abstellen von Gerätschaften und Fahrzeugen. Skizze (grau Gewerbegebiet eingeschränkt, blau Baugrenze, grün Umgrenzungen) Auszug aus dem Vorentwurf der Gemeinde Hanstedt.
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Das Plangebiet umfasst rund 1,05 Hektar am nördlichen Ortsrand von Hanstedt, westlich der Harburger Straße. Ziel der Planung ist es, einem ortsansässigen Speditionsunternehmen die benötigte Erweiterung seiner Abstell- und Lagerflächen zu ermöglichen. „Ohne zusätzliche Flächen ist die wirtschaftliche Entwicklung und damit die Zukunft des Betriebes gefährdet“, erläuterte Planer Matthias Mock von der Rotenburger PGN Planungsgemeinschaft, der den gesamten Entwurf sowie den Verfahrensablauf vorstellte.
Doch während der Ausschussvorsitzende Günter Rühe (CDU) die Sitzung für Fragen aus dem Publikum öffnete, wurde deutlich, wie kontrovers das Thema im Ort gesehen wird. Bürger äußerten Sorgen über zusätzliche Lärm- und Abgasemissionen und stellten die grundsätzliche Vereinbarkeit eines solchen Betriebes mit Hanstedt als Tourismusort infrage. „Warum soll überhaupt ein neuer Bebauungsplan aufgestellt werden, wenn der Betrieb jetzt schon als Störfaktor empfunden wird?“, fragte ein Anwohner.
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Hinzu kommt, dass beim Landkreis bereits Beschwerden gegen den Betrieb anhängig sind und auch das Gewerbeaufsichtamt diesbezüglich eingeschaltet wurde. Das bestätigte auch Verwaltungsvertreter Horst-Elert Stödter, wies aber darauf hin, dass es sich um ein laufendes Verfahren handele, zu dem er keine weiteren Details nennen könne.
Auch in der Politik herrschte Zurückhaltung. SPD-Ratsherr Lars Heuer berichtete von einer Flut an Zuschriften aus der Bevölkerung und auch von benachbarten Gewerbebetrieben und machte deutlich, dass die Sorgen ernst genommen werden. Gleichzeitig erinnerte er daran, dass die Nutzung durch ein Speditionsunternehmen im bestehenden Bebauungsplan bereits vorgesehen sei: „Hätte der Betrieb innerhalb des Gewerbegebietes eine weitere Fläche gekauft, wäre das rechtlich möglich gewesen.“
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Am Ende der teils hitzigen Debatte zeichnete sich im Ausschuss aber dann ein gemeinsamer Nenner ab: Man wolle zunächst das Gespräch mit dem antragstellenden Unternehmen suchen und die laufenden Verfahren beim Landkreis abwarten. Eine Billigung des Vorentwurfs empfahl der Bauausschuss daher nicht. Nun liegt der Ball beim Verwaltungsausschuss, der sich als nächstes mit dem Antrag befassen wird.
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